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Drohen wieder Engpässe bei Arzneimitteln?

Die Versorgungslage ist besser als im letzten Winter, doch es bleiben Risiken. Der Gesundheitsminister warnt vor Hamsterkäufen.

Mutter mit Kind auf dem Arm gibt ein Rezept in der Apotheke ab.
Ein krankes Kind braucht die passenden Medikamente. Ob es davon im Winter genug gibt, ist noch offen. Foto: Kzenon / Adobe Stock

Im vergangenen Winter fiel es vor allem Eltern zeitweise sehr schwer, Medikamente für ihre kranken Kinder zu bekommen. Insbesondere fiebersenkende Mittel waren in den Apotheken ausverkauft. Aber auch Antibiotika war teils nur sehr schwer zu bekommen.

Um zu verhindern, dass sich diese Situation wiederholt, hat der Bundestag im Sommer das sogenannte „Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz“ beschlossen. Daran ist geregelt, dass mehr Medikamente in Deutschland produziert werden sollen und Hersteller höhere Preise für Arzneimittel bekommen können.

Lauterbach appelliert an Solidarität

Inwieweit das ausreicht, um eine Mangellage in der nächsten Erkältungssaison zu verhindern, wird sich zeigen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) äußerte sich nach einem Gespräch mit Vertreter*innen der Ärzte- und Apothekerschaft sowie von Pharmaunternehmen optimistisch. Demnach sei das Land „deutlich besser aufgestellt, als im vergangenen Jahr“.

Zugleich schränkte er ein, dass es durchaus wieder Probleme geben könnte, sollte die Erkältungswelle besonders heftig ausfallen. Er appellierte deshalb an die Solidarität und bat die Bevölkerung, von Hamsterkäufen abzusehen.

SoVD: Frühwarnssysteme und Vorhaltekapazitäten ausbauen

Der pharmazeutische Großhandel geht davon aus, dass die Medikamentenvorräte, die laut Gesetz für vier Wochen reichen sollten, derzeit eher die Versorgung für bloß zwei Wochen sichern. Auch Apothekenverbände warnen vor Problemen bei der Versorgung. Vor allem die recht preisgünstigen Generika würden häufig fehlen, erklärte Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbands Nordrhein im ARD-Morgenmagazin.

Der SoVD meint, dass sich die Probleme nicht alleine durch mehr Geld für Pharmaunternehmen und Appelle an die Bevölkerung lösen lassen.  „Wir brauchen ein besseres Frühwarnsystem und ausreichende Vorhaltekapazitäten,“ forderte die SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeiner anlässlich des Gesetzentwurfes im Sommer.

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