In der vergangenen Woche fand in Köln die Gamescom statt. Die weltweit größten Messe für Computer-, Videospiele und Unterhaltungselektronik lockte über 350.000 Besucher*innen an den Rhein.
Die Preisverleihung des „Gaming ohne Grenzen“ Awards lenkte den Blick auf die Barrierefreiheit in Videospielen. Denn Inklusion bedeutet mehr als barrierefreie Verkehrsmittel oder spezielle Parkplätze. Sie muss auch dort verwirklicht werden, wo sie oft übersehen wird: in der Freizeit, beim Spielen, in digitalen Welten. Gerade im Gaming erleben viele Menschen mit Beeinträchtigungen Ausschlüsse, die vermeidbar wären.
Preise in sechs Kategorien
Die Initiative “Gaming ohne Grenzen” der Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW setzt genau hier an. Sie schafft inklusive Räume für junge Menschen und prüft gemeinsam mit ihnen Games und Technologien auf Barrierefreiheit.
Der Preis wurde in Kooperation mit Congstar verliehen und zeichnet herausragende Projekte und Persönlichkeiten für ihr Engagement in Sachen Inklusion aus. Die Preisträger in den sechs Kategorien zeigten dabei, wie viele unterschiedliche Facetten Barrierefreiheit im Digitalen umfassen kann.
Lob für Einbindung der Community
Als bestes Spiel aus dem deutschsprachigen Raum überzeugte The Darkest Files mit einer flexiblen Steuerung und barrierefreien Optionen. Mit einer äußerst flexiblen Steuerung, einem eigens entwickelten Accessibility-Menü und vielen weiteren Optionen, die inklusives Gaming fördern, gelang es The Darkest Files, die 14-köpfige interdisziplinäre Jury von sich zu überzeugen. Positiv hervor hob die Jury zudem die Offenheit gegenüber der Community: Die Entwickler*innen hinter dem Adventure-Game nutzten das Feedback, um die barrierefreien Optionen weiter zu optimieren.
Das Spiel Atomfall bekam den „Award International“. Belohnt wurde dabei, dass die Barrierefreiheit von Anfang an ein integraler Bestandteil des Gamedesigns war. Das Entwicklerteam von Rebellion arbeitete mit einer Expertin für Inklusion zusammen. Darüber hinaus profitiert das Spiel von fünf verschiedenen Schwierigkeitsgraden, einer optionalen Navigationshilfe sowie umfangreichen Möglichkeiten, die Steuerung an individuelle Bedürfnisse anzupassen.
Auszeichung für Controller
Weitere Auszeichnungen gingen an Nothing Without Us (Repräsentation von Menschen mit Beeinträchtigungen), die Entwickler des ByoWave Proteus Controller (Inklusive Hardware und Technologien), die Streamerin Lilischote (Persönlichkeit mit besonderem Engagement für Teilhabe) sowie das Spiel Der Kühne Knappe – The Plucky Squire (Community-Favorit der Gaming-Szene)