Die Kosten für Strom und Gas übersteigen für viele Menschen das verfügbare Budget. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, lebten nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr 4,2 Millionen Menschen in Haushalten, die bei Rechnungen von Versorgungsbetrieben – etwa Strom- oder Gasanbietern – im Zahlungsverzug waren. Das entspricht rund 5 Prozent der Bevölkerung.
Mieter*innen gaben dabei fast doppelt so häufig wie Eigentümerhaushalte an, Schulden beim Energieversorger zu haben. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Zahlen leicht zurückgegangen. Ein Grund dafür sind die etwas niedrigeren Energiekosten im Vergleich zur Zeit unmittelbar nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine.
Menschen suchen Hilfe in SoVD-Beratungsstellen
Der SoVD setzt sich für die Belange von Menschen mit niedrigen Einkommen ein und fordert gezielte Unterstützung im Kampf gegen Energiearmut. Im Mai äußerte sich die SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier dazu in einem Gespräch mit dem Deutschlandfunk.
Sie betonte: „In unseren SoVD-Beratungsstellen suchen immer noch viele Menschen mit geringem Einkommen Hilfe, weil sie ihre Stromrechnung nicht mehr bezahlen können. Auch wenn die akute Energieknappheit inzwischen nachgelassen hat, bleiben die Preise auf hohem Niveau. Dies trifft vor allem einkommensschwache Haushalte hart.“
Stromsteuersenkung für alle muss kommen
Sie plädierte für Maßnahmen wie die Übernahme der Kosten für energieeffiziente Haushaltsgeräte im Rahmen von Sozialleistungen sowie für kostenlose Energiesparchecks. Außerdem hatte der SoVD die Entscheidung der Bundesregierung, die Senkung der Stromsteuer für Privathaushalte vorerst nicht umzusetzen, scharf kritisiert und auf Entlastungen für die Bevölkerung gedrungen.