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SoVD fordert mehr Plätze in Frauenhäusern

SoVD-Bundesfrauensprecherin Jutta König: „Es besteht die Gefahr, dass Frauen mit ihren Kindern vor der Wahl stehen, zum Täter zurückzukehren oder Obdachlosigkeit zu riskieren.“

Berlin. Noch immer sprechen viele Frauen aus Scham und Angst nicht darüber, wenn sie Opfer von Gewalt geworden sind. Und das, obwohl jede dritte Frau in ihrem Leben körperliche, sexualisierte oder psychische Gewalt erfährt. „Häufig wird ihnen das Gefühl vermittelt, dass sie eine Mitschuld tragen. Für Gewalt gibt es aber keine Rechtfertigung", so Jutta König, SoVD-Bundesfrauensprecherin.

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November fordert König die Ampel-Regierung dazu auf, die vor fünf Jahren ratifizierte Istanbul-Konvention weiter konsequent umzusetzen. Frauen mit Behinderungen müssen fast doppelt so häufig wie nichtbehinderte Frauen körperliche Gewalt im Erwachsenenalter erleben. Trotz dieser erschreckenden Zahl mangelt es an Plätzen in Frauenhäusern, besonders für Frauen mit Behinderungen. Es besteht die Gefahr, dass Frauen mit ihren Kindern vor der Wahl stehen, zum Täter zurückzukehren oder Obdachlosigkeit zu riskieren.

Betroffene Frauen, aber auch Familie, Freund*innen und Nachbar*innen können sich rund um die Uhr an das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ wenden. Sie erreichen die Beraterinnen unter der Telefonnummer 0800 116016. „Es braucht sehr viel Kraft und Mut sich in einer solchen Situation einem anderen Menschen anzuvertrauen. Umso wichtiger ist es mir, betroffene Frauen zu ermutigen, den ersten Schritt aus der Gewalt zu gehen“, sagt König. Der SoVD möchte ein klares Zeichen setzen und beteiligt sich deshalb an der Aktion „Schweigen brechen“ des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“.

V.i.S.d.P.: Christian Draheim